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Belagerung durch den Großen Kurfürsten

Im Jahre 1674 drang das schwedische Heer unter Feldmarschall Wrangel in die brandenburgische Mark ein. Nach der für die Brandenburger erfolgreichen Schlacht bei Fehrbellin gegen die Schweden am 18. Juni 1675 folgten Feldzüge nach Vorpommern, Ostpreußen und Stettin.


1678 stand Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620 - 1688), später der Große Kurfürst genannt, vor den Toren Stralsunds. Am Abend des 10. Oktober gegen 22.30 Uhr begannen seine Truppen mit der Beschießung, die bis zum Morgen des 11. Oktober andauerte. Da Stralsunder weiße Fahnen gesetzt hatten, gingen die Brandenburger von der Kapitulationsbereitschaft der Stadt aus. Das Bombardement wurde eingestellt.

Die Rechnung hatten die Stralsunder aber ohne den schwedischen Generalgouverneur Graf Otto Wilhelm von Königsmarck (1639 - 1688) gemacht, der gar nicht daran dachte aufzugeben. Es folgte ein weiterer Beschuss der Stadt bis zur Kapitulationsbereitschaft der schwedischen Truppen am Abend des 11. Oktober. Von etwa 2 000 Häusern wurden 1 022 zerstört. Die Verhandlungen zogen sich bis zum 15. Oktober hin und am 18. verließen die Schweden Stralsund mit allen militärischen Ehren.

Am 20. Oktober 1678 hielt Friedrich Wilhelm von Brandenburg feierlichen Einzug in die Stadt und nahm nach dem Dankgottesdienst in der Nikolaikirche die Huldigung der Stralsunder Bürgerschaft auf dem Alten Markt entgegen.

Der Große Kurfürst durfte seine neu eroberten Gebiete aber nicht lange behalten. Am 29. Juni 1679 kam Stralsund zusammen mit Vorpommern mit dem Frieden von St. Germain-en-Laye zurück an das schwedische Königreich.


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